Inhalt
Barry Fairbrother, allseits beliebter und anerkannter Gemeinderat von Pagford, stirbt überraschend. Um den vakanten Sitz im Gemeinderat bewerben sich mehrere, ganz verschiedene Kandidaten vor ganz verschiedenen Hintergründen. Es ist der Nährboden gelegt für Kämpfe, Gerüchte, Überraschungen und Veränderungen in den Dingen und Situationen, die Barry Fairbrother ursprünglich anders angebahnt hatte…
Mieze-Kritik, immer noch gehandicapt, zum Fünften
Keine Frage, Joanne Kathleen Rowling kann erzählen und holt mich in die Geschichte.
Was mich aber von Anfang stört, ist der Schreibstil: „Shirley lauschte dem sanften Rauschen der Dusche, betrachtete ihr rosiges Spiegelbild und kostete die Nachricht aus, die nach wie vor die Luft belebte wie perlender Champagner.“ (S. 21) Es wird viel erzählt, zu viel erklärt, es bleibt für mich als Leserin kaum Raum für Fantasie, um das, was das Lesen ausmacht, zu ermöglichen: nämlich eigene Nuancen den Figuren hinzuzufügen.
Schade. Denn es gibt besonders eine Figur, die es verdient hätte, weit mehr in den Mittelpunkt gestellt zu werden: Krystal Weedon, aufgewachsen in asozialen Verhältnissen, mit einer drogensüchtigen, sich prostituierenden Mutter. Krystal, 17jährig, die bei aller Rauheit und Verrohung, versucht, die fragile Familiensituation aufrechtzuerhalten, doch erfolglos und mit einem furiosen Finale, das mir schließlich noch Tränen entlockt.
Joanne K. Rowling, Ein plötzlicher Todesfall, Aus dem Englischen von Susanne Aeckerle und Marion Balkenhol, Carlsen Verlag GmbH, Hamburg 2012 und Ullstein Buchverlae GmbH, Berlin 2012, 575 Seiten, ISBN 978-3-551-58888-3
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