Ein Mann, eine Frau. Beide um die 30. Sie wohnen im selben Haus. Eine Begegnung.
Sie wissen von Anfang an, dass da was ist und dass es münden wird in: Liebe, Leidenschaft, Hingebung. Sie ist liiert, er ist verheiratet und hat eine Tochter.
Sie können nicht voneinander lassen. Sie sehen nur sich.
Schalten lange, lange alles aus, was sie umgibt…
Ganz so gestaltet Géraldine Dalban-Moreynas ihre nur 191 Seiten umfassende Geschichte um dieses Pariser Paar. Sie erzählt staccatoartig, konzentriert auf diese Zwei, mit nicht viel Drumherum. Sie wirken und sind wie aus der Welt gefallen, leben ihre Liebe an der Realität vorbei, fast toxisch, auf alle Fälle strudeln sie in eine sogartige Abhängigkeit voneinander.
Ich entwickelte eine immer größer werdende Ablehnung dieser Geschichte gegenüber. Ich habe dieses knappe Werk nur aufgrund der geringen Seitenzahl zu Ende gelesen und bin über das - für mich - bizarre Ende geflogen.
Woran es lag?
Ich weiß es nicht. Ich kann es einfach nicht bestimmen. Lag es am Schreibstil? Sonst mag ich das Schnörkellose gern. Bin ich zu alt dafür, zu weit weg von dieser blinden Liebe, zu sehr angekommen, zu gesetzt? Keine Ahnung.
Ganz abgebogen bin ich schließlich schon bei „Leben tun sie auch nicht.“ (S. 102).
Von mir leider keine Leseempfehlung.
Géraldine Dalban-Moreynas arbeitete zunächst als Journalistin, später leitete sie einige Jahre die Kommunikation des französischen Ministeriums für Gesellschaftlichen Zusammenhalt und Parität. Zehn Jahre führte sie eine Kommunikations- und PR-Agentur. 2018 stürzte sie sich in ein neues Abenteuer: die Inneneinrichtung. Sie gründete M.conceptstore und eröffnete eine Boutique in Paris. "An Liebe stirbst du nicht" ist ihr erster Roman und wurde mit dem Prix du Premier Roman 2019 ausgezeichnet. (aus der Klappe)
Géraldine Dalban-Moreynas, An Liebe stirbst du nicht, Aus dem Französischen von Sina de Malafosse, Nagel & Kimche in der MG Medien Verlags GmbH, 3. Auflage, München 2020, 191 Seiten, ISBN 978 3 312 01161 2
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