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Georges Simenon "Die Verlobung des Monsieur Hire"


Wir befinden uns in Paris in den 1930ern im Quartier Villejuif in einem mehrstöckigen Mietshaus, betreut von einer Concierge. Im vierten Stock wohnt Monsieur Hire, russisch-armenischer Herkunft, jüdisch, fettleibig, Schnauzer, kaum soziale Kontakte, bowlingaffin, selbständig im Versandhandel, ab und an im Freudenhaus, vorbestraft. 

Georges Simenon "Die Verlobung des Monsieur Hire"
Georges Simenon "Die Verlobung des Monsieur Hire"

In der Nähe geschieht ein Mord.

 

Monsieur Hire beobachtet hin und wieder von seiner Wohnung aus die Nachbarin Alice von gegenüber, verliebt sich, vertraut ihr, hofft - sie ist aber auch die Freundin eines jungen Mannes, der der Mörder zu sein scheint.

 

Man bräuchte einen Beweis. (S. 50)

Monsieur Hire jedoch gerät in Verdacht, wird polizeilich überwacht, hat kein bezeugtes Alibi, Verdächtigungen und Vorurteile - Schubfächer öffnen sich. Monsieur Hire, der Außenseiter, der Sonderling, arme Sau und Pechvogel. Logisch, dass der das war -

 

Georges Simenon erzählt mit präzisen Beobachtungen, klar und stringent aufgebaut und in einer Sprache, die so neutral ist, dass sie wehtut in dem, was sie uns aufzeigt.

  

Alle gegen einen. Sie sind sich einig.

 

Ein Klassiker.

P. S. Kürzlich hier auch gelesen: Mein Freund Maigret


Georges Simenon, Die Verlobung des Monsieur Hire, Aus dem Französischen von Linde Birk, Verlag Philipp Reclam jun., Leipzig 1980, Lizenzausgabe für die DDR und die sozialistischen Länder des Diogenes Verlag, Zürich, 154 Seiten, damalige Bestellnr. 660 920 9

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